Langenscheidt sagt:
ANGRA DO HEROISMO
Bucht des Heldenmutes
Den Beinahmen "do heroismo" erhielt die Stadt 1837, nachdem König Pedro IV seinen Thronanspruch von Angra aus gegen seinen Bruder Miguel verteidigen konnte.
Vorher hieß die Stadt schlicht "Angra" - die Bucht
TERCEIRAS INSELHAUPTSTADT
Angra do Heroismo - Allgemeines und erster Eindruck
Bevor ich euch auf eine zweitägige Entdeckungstour rundum und quer durch Terceira mitnehme, gilt es, die ehemalige Hauptstadt der Azoren zu erkunden. Der halbe Tag, der uns nach unserer Ankunft am Flughafen in Lajes übrig bleibt, eignet sich perfekt dafür.
Solltet ihr euch dennoch schon ein bisschen über die Azoren selbst oder Terceira informieren wollen, könnt ihr gerne hier rein lesen:
Nur 11.000 Einwohner nennen Angra ihre Heimat. Mit dem Einzugsgebiet der Gemeinde sind es ca. 35.000.
Und doch ist die Stadt mit ihrem historischen, von der UNESCO zum Welterbe erklärten Stadtkern, die zweitgrößte im ganzen Archipel. Sie bietet eine wunderbare Mischung aus Kleinstadtcharme und touristischem Trubel, der sogar mir nicht zu viel wird.
Wir sind zwar schon seit vielen Stunden unterwegs, können die wunderschön verzierten Fassaden und gemütlichen Plätze nicht einfach so links liegen lassen. Vom Hotel Terceira Mar ist es nur ein kurzer Spaziergang an der Rückseite des Hausberges Monte Brasil und der hübschen Rua de Sao Pedro entlang bis ins Zentrum.
An Weihnachtsbeleuchtung erinnernde Bögen überspannen die gepflasterte Straße und präsentieren stolz das Stadtwappen. Die darauf zu lesenden Worte “Muito nobre leal sempre constante cidade de angra do heroismo” heißen die Besucher in der “treuen, edlen und immerwährenden Stadt in der Bucht des Heldenmutes” willkommen.
Helden müssen die Bewohner auch wirklich sein. Angra wurde im Laufe ihrer ca. 500 Jahre währenden Geschichte mehrfach von Erdbeben und Tsunamis heimgesucht und teilt somit ihr Schicksal mit der großen Schwester Lissabon am Festland.
DIE ALTSTADT VON ANGRA
Stadtspaziergang an der Bucht des Heldenmutes
Obwohl das letzte schwere Erdbeben auch erst 40 Jahre zurückliegt, strahlt Angra do Heroismo wieder in ihrer vollen Pracht:
Die Rua de Sao Pedro führt, von Bäckereien, Souvenirläden und Restaurants gesäumt, sanft bergab. Von hier aus erkennen wir schon die, scheinbar noch in weiter ferne liegenden, Zuckerl-farbenen Kirchtürme und vernehmen den typische Geruch des Meeres.
Auf dem Weg zur Mole im natürlichen Hafenbecken, der Baia de Angra, kommen wir an der Kathedrale der Azoren, der Sé Catedral de Santíssimo Salvador, vorbei. Das Gebäude mit seinen, für Terceira üblichen Doppeltürmen erinnert mit der pfirsichfarbenen Fassade an die Altstadthäuser zu Hause und wirkt doch auf seine Art unglaublich fremd.
an Hafen von Angra do Heroismo
Kurz darauf biegen wir in eine der vielen, im modernen, rechtwinkligen Raster angelegten Seitengassen ein, die die ganze Altstadt durchziehen. Von der Rua da Palha ist es nur ein Katzensprung und eine Treppe hinunter zum Stadtstrand. Einem der wenigen Badeplätze mit weichem, hellbraunen Sand. Das Wasser ist zwar, wie am Atlantik üblich, recht kühl, doch zum kurz mal die Zehen eintauchen reicht es.
Von dort aus folgen wir, von frechen Seeschwalben begleitet, der langgestreckten Hafenmole um den, mit Abstand besten Fotospot der ganzen Stadt zu nutzen:
Die Masten kleiner Motorboote versuchen uns die Sicht auf pastellfarbene Fassaden zu versperren und scheitern dabei kläglich. Alles dominierend, die Doppeltürme der Igreja da Misericórdia, die sich leuchtend Blau gegen den immer dunkler werdenden Himmel abheben. (Wer es makaber liebt, sollte die, mit Knochen ausgekleideten Katakomben unter dem Kirchenraum besuchen.)
Der plötzliche Wetterumschwung ist typisch für die Azoren. Scheint gerade noch die Sonne, so zieht innerhalb weniger Minuten ein starker Wind auf und die Luft riecht nach Regen. Den Einheimischen scheint das gar nicht mehr aufzufallen. Sie erledigen weiter ihre Einkäufe oder trinken ein Tässchen starken Espresso bevor sie zu ihrem Tagesgeschäft zurückkehren.
Bis wir, der Rua Direita mit ihren Straßencafes folgend den Rathausplatz Praca Velha erreicht haben, hat sich die Lage auch wieder beruhigt, und wir genießen unser schwer verdientes Ankunftsbier unter (fast) blauem Himmel. Der Urlaub hat offiziell begonnen.
Gärten und Aussichtspunkte
Über den Dächern von Angra do Heroismo
Nach dieser erfrischenden Stärkung und einem zugegeben leichten Schwips (immerhin sind wir schon seit ca. 3 Uhr früh unterwegs) geht es von den gepflasterten Plätzen und Gassen ins Grüne.
Genauer gesagt in den Stadtpark, den Jardim Duque da Terceira. Diese Oase mit ihren exotischen Pflanzen und wunderschön angelegten Blumenbeeten und Teichen lädt zum Rasten und Leute beobachten ein.
Wir haben aber ein anderes Ziel vor Augen: Alto da Memória - Den Aussichtspunkt am Ende des Gartens.
Vorbei an gigantischen Baumfarnen, abenteuerlichen Wasserwegen und, für diese Region so typischen Lavasteinmauern besteigen wir die Anhöhe oberhalb der Innenstadt. Nach jeder erklommenen Terrasse bietet sich uns ein immer beeindruckender werdendes Bild. Da ignoriert man gerne die schwüle Luft und die Tatsache, dass man vielleicht doch etwas außer Atem geraten ist.
Terrakottafarbene Schindeldächer, der blaue Atlantik und ein, von dünnen, weißen Schleierwolken durchzogener Himmel. Dazwischen die bewaldete Anhöhe des Monte Brasil, einem Überbleibsel eines lang vergessenen Vulkanausbruchs, mit der beeindruckenden Festung Castelo de Sao Joao Baptista.
Wie gerne würden wir Angras Hausberg selbst erkunden, den zahlreichen Wanderwegen bis zum alten Walfängerausguck Vigia da Baleia folgen und die, mit 200 m höchste Erhebung des Vulkans besteigen… Man kann aber nicht alles haben und bei einem nur dreitägigen Aufenthalt gibt es auf Terceira noch so viel mehr zu sehen.
Erst mal oben am Alto da Memória angekommen, ist die knappe Zeit auch gleich wieder vergessen. Ein senfgelber Obelisk erinnert an einen portugiesischen Zwist zwischen zwei Königen, der Angra zu ihrem Beinamen "do heroismo" verholfen hat.
Der Ausblick ist aber viel interessanter. Und dann wäre da natürlich noch die Vorfreude auf das gigantlische Pool im Terceira Mar Hotel und ein leckeres Abendessen.
Da hab ich mich tatsächlich schon wieder in Details verzettelt, die ich euch allen aber nicht vorenthalten möchte. Einen Text zu kürzen fällt mir schwerer als auf Schokokuchen zu verzichten.
Im nächsten Beitrag erkunden wir die Insel, wandern durch riesige Vulkankrater und schwimmen im Atlantik.
xoxo
Trish
MEHR ZU UNSEREM
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