Oben angekommen, wird uns schnell klar - das mittelalterliche Relikt ist von Nahem genau so schön wie von den Wassern der Donau aus. Schon die ersten Bewohner, vorchristliche Slawen Stämme, wussten, dass nur eines zählt: Location, Location, Location! Später machten es ihnen auch gleich die Römer nach.
Und wir? Wir bewundern die hier gefundenen, archäologischen Artefakte in den kühlen Ausstellungsräumen zwischen den dicken Steinmauern der beeindruckenden Trutzburg.
Der Duden sagt:
KARPATEN
Gebirge in Mitteleuropa
BRATISLava
Mehr als eine Städte-Reise
Hallöchen und willkommen zurück zum 4-teiligen Bratislava Reisebericht. In Teil 2 erzähle ich euch, dass es mit der Hauptstadt der Slowakei viel mehr auf sich hat, als einen mittelalterlichen
Stadtkern und Plattenbauten. Wir gehen wandern!
Vorher möchte ich euch allerdings, falls ihr das bisher versäumt habt, Teil 1 einen Besuch abzustatten. Kommt mit mir an Bord des Twin City Liners und nähert euch unserem Ziel vom mächtigen
Flusslauf der Donau aus:
Nach der Ankunft am Schiffsterminal heißt es für uns erst einmal: Unterkunft beziehen!
SMART & GREEN LIVING
3-Bedroom Apartment by Ambiente
Die geräumige, im Jahr 2018 renovierte Wohnung von Ambiente Apartments liegt ca. 1,5 km außerhalb der Altstadt in einer hübschen und ruhigen Wohngegend und gehört zu den Öko-Unterkünften des Anbieters. Ein per E-Mail übermittelter Zahlencode anstelle eines Schlüssels machen das Einchecken super easy und schnell.
Auf 85m² haben wir 3 Schlaf- und 2 Badezimmer - ideal für einen Familienausflug. Eine Terrasse und eine gemütlicher Wohn- und Essbereich samt Küche in schlicht-moderner Einrichtung runden das ganze ab.
Wer möchte, kann sich auch ein paar Upgrades gönnen. Für ein paar Euro extra bekommen wir einen gefüllten Kühlschrank mit genug Lebensmitteln für ein ausgiebiges Frühstück an beiden Tagen unseres Aufenthaltes. Dazu genehmigen wir uns ein paar Flaschen lokales Bier (das interessanterweise fast ausschließlich aus Tschechien stammt) und eine Nespresso Maschine inklusive Kapseln für den gelegentlichen Koffein Kick. Alles in Allem zahlen wir pro Person für das ganze Wochenende ca. €65,-. Fast schon ein Schnäppchen.
Bei all dem Komfort fällt es uns sogar ein bisschen schwer, uns aufzuraffen und den Wanderrucksack zu packen.
Doch die kleinen Karpaten warten auf uns.
Malé karpaty
Wanderparadies vor den Toren der Stadt
Das ausgedehnte Naherholungsgebiet nur einen Katzensprung von Bratislava entfernt gehört zum 85 km langen Gebirgszug der kleinen Karpaten. Die landschaftlich bezaubernde Gegend hat genug Ausflugsziele für einen längeren Aufenthalt zu bieten. Wir steuern allerdings den, bereits bei der Fahrt mit dem Twin City Liner erspähten Burghügel von Devín an.
Schon die, rund 30 minütige (in der Bratislava Card inkludierte) Busfahrt mit der Linie 29 ist es wert. Vom lebendigen Stadtzentrum geht es in die noblen Vororte Bratislavas - genauer gesagt ins Anbaugebiet des berühmten Thebener Ribisel-Weins. Bevor wir uns aber ein Gläschen der rubinroten Spezialität gönnen, besteigen wir den Hrad Devín.
Ein gut ausgebautes Wegenetz führt uns in, zugegeben scheißtreibender Sommerhitze zwischen Maulbeerbäumen, Schafweiden und Ziegengehegen hoch über das Mündungsgebiet der March in die Donau. Über allem thronend, die Überbleibsel der mittelalterlichen Burgruine. Auch hier sparen wir uns mit der Bratislava Card den Eintritt.
HRAD DEVÌN
Der Burghügel von Theben
Wie wichtig dieser Ort in der Vergangenheit war, zeigt auch der der slowakische Nationalmythos. Laut einer Legende lag auf dem Gipfelplateau der Burg von Devín das einstige Herz des frühmittelalterlichen großmährischen Reiches.
Wissenschaftlich belegt ist das zwar nicht, aber beim Spazieren über den, in der Sonne fast blendenden Innenhof würden wir so ziemlich alles glauben. Auch wenn Napoleons Truppen die beeindruckende Burg im Jahr 1809 in eine Ruine verwandelt haben, spüren wir hier noch an allen Enden und Ecken einen Rest vom damaligen Glanz.
Devínsky Ribezlák
Thebener Ribiselwein
Wieder am Fuß des Burghügels angekommen, verlangt es uns erstmal nach einer Erfrischung. Am späten Nachmittag sind wir im schönen Gastgarten des Ausflugslokals NajVac Palac auch fast alleine.
Neben leckerer Limonade und dem slowakischen Äquivalent einer Cola - dem nach Kräutern schmeckenden aber ebenfalls koffeinhaltigen “Kofola” - gibt es, wie sollte es anders sein, Thebener Ribiselwein.
Das Schmankerl, das vor allem in den Gärten rund um Devín produziert wird, sollte man sich aber auf keinen Fall entgehen lassen. Selbstverständlich ist das, aus roten Johannisbeeren hergestellte Getränk nicht mit regulärem Rotwein zu vergleichen. Vielleicht ist der fruchtig-süße Tropfen aber gerade deswegen so beliebt.
SANDBERG
Eine Wanderung in den kleinen Karpaten
Nach dieser kleinen Stärkung geht es erst mal ein wenig an Ferienhäusern und kleinen Weingütern vorbei durch Devín. Nach einem etwas steileren Aufstieg erreichen wir den blau markierten Wanderweg Modry Naucny Chodnik.
Unser Ziel: die einzigartige, unter Naturschutz stehende Landschaftsformation des Sandberges.
Dieser Ausläufer der kleinen Karpaten liegt am Westhang des Thebener Kogels und ist nicht nur landschaftlich, sondern auch geologisch sehr interessant. Die 15 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten aus dem Tertiär sind ein Eldorado für Fossilien-Sammler.
Schnell wird uns klar, dass ein essentieller Ausrüstungsgegenstand für die bevorstehende, ca 1 stündige Wanderung fehlt: Mückenschutz! Selbst der, von einem netten slowakischen Pärchen geborgte Spray bringt nur wenig.
Da hilft nur eines - Augen zu und durch.
Wobei … die Augen sollte man bei dieser Wanderung auf keinen Fall schließen. Wir wandern durch schattige Wälder und über, nach Sommer duftende Wiesen. Unter uns das Marchfeld und im Hintergrund die immer kleiner werdende Ruine von Theben. Bei guter Wetterlage kann man nicht nur weit über das Marchfeld sondern sogar bis nach Wien blicken!
Die schräg stehende Sonne taucht plötzlich alles in orange-rotes Licht. Lange schatten malen ungewöhnliche Konturen auf die, ohnehin schon beeindruckende Landschaft.
Wir folgen dem Weg weiter bis wir wieder auf die Hauptstraße treffen. Die Buslinie 29 bringt uns von der Haltestelle Na Hriadkach wieder zurück in die Stadt.
Na, wer hat seine Meinung über die Hauptstadt der Slowakei schon geändert? Ich muss ehrlich sagen, dass mich Bratislava unter allen Reisezielen im Jahr 2019 am meisten überrascht hat.
Im nächsten Post wandern wir durch die gepflasterten Gassen der Altstadt, crashen ein lustiges Straßenfest und besuchen eine kitschige, eisblaue Kirche. Den krönenden Abschluss bildet ein leckerer Cocktail im Ufo der SNP Brücke.
Und danach? Danach gibt's natürlich einen Beitrag mit dem Titel "Taste of Slovakia". Eh scho wissen ...
xoxo
Trish
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BRATISLAVA CITY-TRIP
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