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Großglockner Hochalpenstraße

Der Duden sagt:

 

Serpentine, die

 

Kehre, Windung eines schlangenförmig an steilen Berghängen ansteigenden Weges


“Der Weg ist das Ziel” 

 

Der chinesische Gelehrte Konfuzius würde sich wohl im Grab umdrehen. Wenn der wüsste, dass sein kurzes Sprichwort 2 ½ Jahrtausende nach seinem Wirken zum Mantra all jener werden würde, die den ersten und letzten Tag ihres Urlaubs im Stau verbringen.

Manchmal aber kann ich dem berühmten Lehrmeister nur zustimmen.

über den Alpenhauptkamm

Ein richtig guter Roadtrip führt entlang gewundener Straßen und durch malerische Landschaften.

Man weiß nie, wie viele Serpentinen man noch hinter sich bringen muss, um den nächsten atemberaubenden Ausblick zu genießen. Eine Naturschönheit hier, eine kleine Panoramaplattform da - Es ist also kein Wunder, wenn sich so mancher Schnellfahrer zum Kriecher entwickelt, damit Herr oder Frau Beifahrer Fotos aus dem Autofenster schießen kann.

Noch aufregender wird das Erlebnis, wenn sich nebst spektakulären Bergflanken und kleinen Wasserfällen auch aufwendig gestaltete Info Points mit interessanten Details zur Geschichte und Natur der umliegenden Bergwelt finden.

 

Na - interessiert? Auf geht’s!

 

Nach zwei Nächten im luxuriösen Baumhaus im Caravanpark Sexten (mehr im Blog hier) mussten wir Südtirol leider auch schon wieder verlassen. Der Urlaub war damit aber noch nicht zu Ende. Wenig später - und € 36,50 für Mautgebühren ärmer - waren wir schon auf der berühmtesten Straße Österreichs unterwegs.

 

* Werbung

Dieser Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, da von mir besuchte Orte, Hotels, Restaurants etc. erwähnt werden. Mögliche Marken-Erkennung in Fotos.

Alle diese Nennungen erfolgen unbezahlt.



Die Großglockner Hochalpenstraße

Ein Reisebericht über meinen ersten Trip entlang Österreichs berühmtester Straße



Wissenswertes über die

Großglockner Hochalpenstraße

Bitte beachtet, dass wir die Straße von Süden - also von Kärnten aus erkundet haben. Solltet ihr euch also von Salzburg aus nähern, kommt ihr an all den Sehenswürdigkeiten in umgekehrter Reihenfolge vorbei.

 

Außerdem ist die Route je nach Wetterlage von ca. November bis Anfang Mai gesperrt und im Sommer unheimlich überlaufen.

Wir haben uns an einem Dienstag Nachmittag Mitte September auf den Weg gemacht, was die Touristenscharen etwas reduzierte und die Natur in eine tolle spätsommerliche Farbpalette voll goldener Wiesen und moosgrüner Felsen tauchte.

 

Wer den immer weiter zurückweichenden Gletscher Pasterze und die blühenden Almwiesen z.B.: beim botanischen Rundwanderweg im Schöneck genießen möchte, sollte aber sicherlich im Frühling kommen. Etwas was ich auch schon auf meine To-Do Liste für 2019 gesetzt habe.



von Süden über die Hohen Tauern

Informationsstelle Kasereck

 Kurz hinter der Mautstation bei Heiligenblut ist auf unserer Broschüre schon die erste von insgesamt 12 Elebniswelten entlang der Großglockner-Hochalpenstraße eingezeichnet.

 

Leider war das Gasthaus mit Schaukäserei aufgrund des fortgeschrittenen Jahres schon geschlossen, doch wir informierten uns dennoch über die hiesige Kulturlandschaft und genossen die spektakuläre Aussicht.

 

Von hier nehmen wir erstmal beim Schöneck die Abzweigung Richtung Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, bevor es weiter Richtung Heimat geht.



Energiedusche Wasserfall

und Stauseeblick

Kurz nach der Kreuzung treffen wir in kurzem Abstand auf zwei besondere Kraftplätze. Diese sind zwar nicht auf dem offiziellen Flyer unter dem Motto “Echte Straßen haben Aussicht” enthalten, liegen aber gleich neben der Straße und sind somit nicht zu übersehen.

Die, wie ein feiner Teppich aus Rinnsalen über die Felsen herab-tropfende Energiedusche sorgt im Sommer sicherlich für eine schöne Abkühlung, ist aber auch im Herbst schön anzuschauen.

Etwas spektakulärer ist der Wasserfall beim Stauseeblick. Um diesen zu erklimmen empfiehlt sich zwar festes Schuhwerk, aber mit ein bisschen Vorsicht gelingt es auch so. Eine, an den Königsfelsen aus Der König der Löwen erinnernde Gesteinsformation bietet außerdem eine perfekte Fotogelegenheit.

Wer möchte, kann bis zum Seeufer hinunter wandern. Nachdem wir uns aber auf dem Heimweg vom Urlaub befinden, entscheiden wir uns dagegen und fahren nach einer kurzen Pause weiter.



Mit Blick auf den Gletscher

Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

 Im Falle dieses viel besuchten Besucherzentrums auf 2359 Metern mit riesiger Aussichtsplattform, einem sehr informativem Museum unter dem Titel "Gletscherleben" über die Geschichte der Pasterze und - natürlich - einem Souvenirladen (mit einem nicht sehr appetitlichen Snack-Angebot) möchte ich mich lieber kurz halten.

 

Ich bin mir sicher, dass es einem hier leicht fällt einen ganzen Tag mit dem Besuch der Sonderausstellungen (in unserem Fall die höchste Automobilausstellung der Welt) oder unterschiedlichen Wanderungen (zB den Gamsgrubenweg) zu verbringen.

 

Wir hatten diese Zeit leider nicht und machten uns nach dem Museumsbesuch und dem obligatorischen Foto des traurig vor sich hin-schmelzenden Gletschers wieder auf den Weg zurück zur Kreuzung beim Schöneck.



zwischen den Ländern

Hochtor Passhöhe

 Wir fahren eine weile und schrauben uns auf einer kurvigen Straße hinauf bis wir auf 2504 Metern den Scheitelpunkt der Route erreichen. Wir parken unser Auto neben einem der knallig-blauen Schneepflüge, die hier, so scheint es, ihre Sommerferien verbringen und packen die Treckingschuhe aus.

 

Nach einer steilen, ca. 30 minütigen Wanderung entlang des “Kelten-, Säumer und Römerwegs” erreichen wir den Pass an dem die beiden Bundesländer Salzburg und Kärnten aneinanderstoßen.

 

Die Natur hier oben ist wild und karg und abgesehen von der gelegentlichen Glockenblume kann man die sanften Bergwiesen weiter unten nur erahnen. Das Farbspektrum hat sich schon dem Ende des Jahres zugewand und dementsprechend frisch ist der Wind.



Geologische Freiluftausstellung

Tauernfenster

 Das Steine nicht unbedingt langweilig sein müssen, weiß ich als ehemalige Mineralien-Sammlerin schon lange. Trotzdem gehört einiges dazu, es auch der breiten Masse näher zu bringen.

 

Die Freiluftausstellung am Tauernfenster geht hier mit gutem Beispiel voran und demonstriert mit schönen, großen polierten Felsen und Steinplatten den geologischen Aufbau der Hohen Tauern.

 

Mich hat vor allem das Schnittmodel durch das Gebirge begeistert. So wusste ich zum Beispiel gar nicht, dass man hier einer Gesteinsschicht aus Grünschiefer begegnen kann, die sich vor Millionen von Jahren noch am Grunde eines Ozeans befand. 
Einige der Gesteine hier sind sogar so schön, dass man fast Schmuck daraus machen möchte. Wären die hier ausgestellten Exemplare nicht viel zu schwer um sie sich um den Hals zu hängen.



Murmeltiere und Straßenbaupioniere

Fuscher Lacke

 Langsam wird es spät und der Magen knurrt. Deswegen stoppen wir bei der nächsten Gelegenheit um uns mit einer Kaspressknödel- und Gulaschsuppe etwas aufzuwärmen. Dass wir dabei beim Mankei Wirt - einer Murmeltieraufzuchtstation - landen, ist ein Zufall über den wir uns freuen.
Die scheuen Alpennager haben wir zwar bei unserer Tour über die Berge nicht gesehen. Es kann aber gut sein, dass sich die putzigen Erdhörnchen Mitte September schon in ihren, teilweise 9 Monate dauernden Winterschlaf begeben haben.

 

Gleich nebenan an der anderen Straßenseite am kleinen Teich Fuscher Lacke gelegen, befindet sich das original Straßenwärterhäuschen. Was von außen wie eine kitschig-alpine Kulisse für einen Heimatfilm wirkt, beherbergt im Inneren eine interessante Ausstellung zum abenteuerlichen und Bau der Straße in den 1930er Jahren.

 



in höchster Höhe

Edelweiß Spitze

 Der Tag neigt sich dem Ende zu und obwohl wir schon fast das Ende, der insgesamt 48 km langen Panoramastraße erreicht haben, gönnen wir uns noch einen kurzen Abstecher entlang einer engen Stichstraße zum Gasthaus mit höchsten Aussichtspunkt der Strecke auf 2571 Metern, von wo aus man bei guter Sicht mehr als 30 Dreitausender erblicken kann.

 

Tief unter uns schlängelt sich die Straße durch das Gebirge, eine kleine Herde Schafe mümmelt zufrieden vor sich hin und wir treffen die schwere Entscheidung, von hier aus direkt nach Hause zu fahren.

 

Das nächste Mal nähern wir uns wohl von der anderen Seite und können all das nachholen, was wir an diesem Tag leider verpassen mussten. Ich freu mich schon drauf.

 



Hat mich die Großglockner-Hochalpenstraße in ihren Bann gezogen?


Klar doch!


Werde ich sicherlich wieder kommen? Vorzugsweise ebenfalls in der Nebensaison aber vielleicht dann wenn alles blüht und die Natur gerade dabei ist die verschneiten Höhen wieder zurückzuerobern?

Auf jeden!

 

Nehm' ich euch dann auch wieder mit?

 

Wir werden sehn ... ;p

 

xoxo

 

 

Trish





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Kommentare: 1
  • #1

    Johanna (Freitag, 01 Februar 2019 22:46)

    Hey Patricia! :) ich hab mir den Beitrag natürlich gleich durchlesen müssen und er ist echt toll geschrieben und macht mir gerade noch mehr Lust, die Straße auch bald mal zu fahren! Auch wenn der Preis schon recht viel ist.. Frühling klingt auf jeden Fall nach einer tollen Zeit dafür!
    Liebe Grüße aus Wien,
    Johanna


patricia.muehlbacher@googlemail.com