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Gardasee - einmal Limone bitte

Der Duden sagt:

 

Zitrusfrucht, die

 

Frucht einer Zitruspflanze mit meist dicker Schale und sehr saftigem, aromatischem Fruchtfleisch (z. B. Apfelsine, Zitrone, Pampelmuse)


Nach einer scheinbar ewigen Abwesenheit vom Bloggen wieder richtig ins Schreiben hinein zu kommen ist ziemlich schwierig wie ich feststellen muss. Deshalb habe ich lange mit mir gehadert, ob ich meinen Reisebericht über den Gardasee überhaupt fertig stellen soll.

Am Ende bin ich aber zu dem Entschluss gekommen, dass es mehr als nur unfair wäre, euch nicht von meinem zweitliebsten Ort am Ufer von Italiens größtem See zu erzählen.

 

Limone sul Garda ist nämlich nicht nur ein absoluter Touristen Hotspot für Jung und Alt, sondern auch ein Musterbeispiel für die Mischung aus mediterranem Lebensstil und alpinem Charme. Wer also mit horrenden Parkgebühren leben kann, dem will ich einen Besuch im kleinen Dorf an der nordwestlichen Steilküste schwer ans Herz legen.

 

Wer jetzt bei dem Wort Steilküste leicht die Augen leicht verdrehen musste - “muss die denn immer so übertreiben?” - dem möchte ich gleich meinen ersten Grund nennen, weshalb ich Limone als Ausflugsziel so sehr schätze: Es ist nämlich nicht nur der Ort selbst, sondern auch der Weg dorthin, der die Lebensdauer meines Kamera Akkus immer wieder auf die Probe stellt.

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Dieser Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, da von mir besuchte Orte, Hotels, Restaurants etc. erwähnt werden. Mögliche Marken-Erkennung in Fotos.

Alle diese Nennungen erfolgen unbezahlt.



Einmal Limone bitte

Das Zitronendorf am Westufer des Gardasees



steile Wände und hohe Berge

von der Steilküste zum Monte Baldo

So schön die Gardesana - die Straße rund um den See - ist, viel befahren ist sie auch. Dennoch ist die abenteuerliche Route von Gargnano bis nach Limone es wert, eine Verzögerung in Kauf zu nehmen.

 

Bei all den engen Kurven entlang steiler Abhänge und den, teils nicht einmal beleuchteten Tunneln ist es auch nicht verwunderlich, dass ich hier schon mehr als einmal die Abzweigung zu den Schauder-Terrassen hoch über dem See im Ort Pieve übersehen habe.

Aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich allerdings, dass es sich wirklich lohnt auf der überhängenden Terrasse des Hotel Paradiso einen Cappuccino oder einen Espresso zu bestellen und die Aussicht zu genießen. Die perfekte Einstimmung für den späteren Besuch in Limone.

Nachdem wir allerdings etwas später gestartet sind, beschließen wir zuerst in der Altstadt Limones etwas zu Mittag zu essen, und den Besuch in Pieve auf den Nachmittag zu verschieben. Eine schlechte Entscheidung, denn dieser Trip sollte, wie so vieles an diesem Tag, ins Wasser fallen.

 

Apropos Wasser, ein weiterer Grund sich unter die zahlreichen Tagestouristen zu mischen, schippert tagein tagaus auf dem blauen See herum. Die Ausflugsboote nach Malcesine sowie die Fähren des Gardasees haben in Limone ihren Heimathafen gefunden, wie man so schön sagt.

Wer es also, trotz verwirrender Fahrpläne der Ausflugsanbieter schafft, sich auf die gegenüberliegende Seite des Sees übersetzen zu lassen, kann die romantischen Dörfer von ihrer besten Seite genießen. Das gilt für Limone mit seinen steil in die Hänge hineingebauten Zitronenplantagen genauso, wie für Malcesine mit der zweiten großen Scaliger Burg am Gardasee.

 

Wir sitzen in der Zwischenzeit im (glücklicherweise überdachten) Gastgarten direkt am See, kosten Caprese und Bruschetta und bestellen uns, als es schließlich anfängt wie aus Kübeln zu schütten gleich noch ein Tiramisu dazu. Den Ausblick auf den Monte Baldo, der sich wie ein schützender Wall hinter Malcesine erhebt können wir auch von hier aus genießen.

Nächstes Mal werden wir aber ganz sicher gleich das Kombi-Ticket kaufen und uns nach der Überfahrt über den See mit der Gondel in alpine Höhen hinaufschwingen.



Shopping in Limone

Zitrusfrüchte und Bauernläden

Was also tun, wenn einem das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung macht?- Richtig: Einkaufen!

 

Ein Besuch in Limones alten Gewächshäusern - den Limonaien - wäre zwar reizvoll, aber bei Regen auch nicht so prickelnd.

Die Produkte aus den hier so aufwändig vor den Nachtfrösten geschützten Zitrusfrüchten kann man ohnehin an jeder Straßenecke kaufen - will man glauben.

Denkste! Obwohl man in Limone mit der Limonaia del Castél weiterhin eine historische Plantage mit ihren Süß- und Bitter-Orangen, Zitronen, Kumquats, Grapefruits, Mandarinen und Co besichtigen kann, kommt der Großteil der italienischen Ernte mittlerweile aus Sizilien.

Genauso verhält es sich mit dem überall am See angebotenen Limoncello und der weniger bekannten Cedrata - einer Limonenbrause aus der dicken Schale der Zedratzitrone.

 

Authentische Souvenirs muss man in den engen Gassen lange und gründlich suchen, bis man schließlich, etwas abseits der Promenade vor der Tür des kleinen Ladens Nonsolovino (Via Antonio Moro 6) steht. Hier wird, der Name verrät es schon, nicht nur Wein verkauft.

 

Tatsächlich stammen die hier angebotenen Produkte nicht aus Limone selbst, sondern aus dem, zwischen Limone und Gargnano liegenden Zusammenschluss 20 kleiner Siedlungen namens Tremósine.

Diese liegen hoch über dem Seeufer und haben nicht nur einen tollen Ausblick sondern auch süßen Honig, leckeren Wein, Wurst und Käse zu bieten, welche hier im hübschen kleinen Laden verkauft werden.

Dass mein kulinarisch gern verwöhnter Magen da gleich Purzelbäume schlägt versteht sich fast von selbst. Blöd nur, dass mir die Auswahl so schwer fällt. Das bemerkt auch der nette, ältere Herr hinterm Tresen, denn er ist schnell damit beschäftigt, mir Kostproben von allem Möglichen anzubieten und mir mehr von seiner Heimat in den Bergen, den Biobauern Tremosines und dem, erst heute Morgen frisch gemachten Pfirsichkompott zu erzählen.

 

Meine kostbare Beute in Form von Balsamicoreduktion, Zitronen-bonbons und Safran-Honig in der Tasche, ist es mir auch gleich egal, ob sich draußen weiter in die Schleusen des Himmels auf die gepflasterten Straßen ergießen. Wir packen unsere Einkäufe und laufen durch den Regen zurück zu Parkhaus.

 



Der Tag ist ja voll ins Wasser gefallen!

Na und?

Wir machen das beste draus. Wer schon bis auf die Unterwäsche nass ist, hüpft auch gerne mal mit Flip Flops in Pfützen und schert sich kein bisschen über die verwirrten Blicke der anderen Touristen, die sich unter Schirmen und Markisen drängen und ihre Plastiksackerl voll künstlich gelbem Zitronenlikör vor dem Regen schützen.

 

 

Auf der Rückfahrt nach Sirmione wird uns auch gleich wieder vor Augen geführt, wie verschieden die Regionen des Gardasees eigentlich sind, denn wenig später stürzen wir uns schon in die warmen Fluten des Südufers und üben uns ein bisschen im Stand Up Paddeln.

 

Achja, eine Anmerkung nur am Rande - natürlich haben wir auch die Parchi del Garda - die zahlreichen Freizeitparks -  besucht. Konkret hat es uns (selbstverständlich mit VIP Pass) ins Gardaland und am zweiten verregneten Urlaubstag ins Movieland verschlagen.

Ich möchte euch aber nicht mit langen Berichten über diese beiden, sehr unterschiedlichen Freizeitgestaltungen aufhalten. Fahrt einfach hin, rein in die Achterbahn oder die Rambo Stunt Show und lasst euch verzaubern.

 

Das war's vorerst vom Gardasee.

 

xoxo

 

 

Trish

MEHR ZU UNSEREM AUSFLUG AN DEN GARDASEE


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patricia.muehlbacher@googlemail.com