Langenscheidt sagt:
VISTA DO REI
Königsblick
Miradouro über den Kraterseen von Sete Cidades
DER WESTEN SAO MIGUELS
Hochebenen, bunte Kraterseen und Lavapools
Wir starten unseren ersten vollen Tag auf Sao Miguel voll motiviert. Das Wetter auf den Azoren hat es bisher immer gut mit uns gemeint, und auch heute scheint wieder die Sonne.
Kurzerhand schnappen wir uns unseren, von der Unterkunft Pico do Refugio bereitgestellten Frühstückskorb und genießen die lokalen Köstlichkeiten auf einem Picknickplatz im Garten. Jetzt steht uns nichts mehr im Weg mit Wanderkleidung und Badesachen im Gepäck, die Insel zu erkunden.
SERRA DEVASSA
Versteckte Seenlandschaft im Hochland Sao Miguels
Wir fahren, am Aussichtspunkt Pico do Carvao vorbei Richtung Osten und erreichen schon nach kurzer Zeit die ersten Parkplätze am Lagoa do Canario. Selbst am frühen Vormittag sind hier schon eine Menge Menschen unterwegs. Einige steuern die ca, 12 km lange Streckenwanderung zu den Kraterseen von Sete Cidades an, andere wollen nur am Ufer des kleinen Sees Frühstücken und wieder andere haben das gleiche Ziel vor Augen wie wir:
Die 5 km lange Rundwanderung (Wegnummer PRC05 SMI auf trails.visitazores.com) durch die Serra Devassa. Mit ca. 2 Stunden Gehzeit passt sie uns genau in den Plan und sollte uns noch genug Energie für den restlichen Tag übrig lassen.
Hoch über Sao Miguel
Entlang eines, links und rechts von bewachsenen Abhängen eingeschlossenen steinigen Weges geht es den ersten Kilometer relativ steil bergauf. Wanderschuhe und halbwegs gute Kondition sind hier ein Muss. Hätten wir die letzten Tage nur nicht so viel gegessen!
Erstmal oben angekommen ist die Anstrengung aber schnell vergessen. Der Ausblick über die unter uns liegende Küstenebene und den Atlantik ist wirklich fantastisch. Das, uns mittlerweile schon bekannte Schachbrettmuster an Feldern wird von kegelförmigen Erhebungen unterbrochen. Der allgegenwärtige Vulkanismus auf dieser Insel verschlägt uns schier den Atem. Vielleicht ist es aber auch der nicht zu verachtende Wind, der uns schnell wieder abkühlt und meine Ohren schmerzen lässt.
Winzige Seen und riesige Blätter
In mehr als 800 Metern Höhe geht es über blühende Bergwiesen und an winzigen Kraterseen vorbei. Nach einem kurzen Abstieg gelangen wir zum Lagoa Rasa. Eingebettet in dunkelgrünen Nadelwald, spiegeln sich der blauen Himmel und die Hügellandschaft ringsum im flachen See. Wir folgen dem Ufer für eine Weile und begegnen alten botanischen Bekannten, wie dem Mammutblatt oder hübschen hellblauen Hortensien.
Nach dem Rundweg durch die Seenlandschaft landen wir wieder am gleichen Pfad und steigen hinab zum Parkplatz. Erst später sollten wir feststellen wie viel Glück wir mit dem Wetter hatten - hier soll es recht oft starken Nebel geben.
CALDEIRA DAS SETE CIDADES
Königlicher Ausblick vom Vista do Rei
Wenige Minuten später schlängeln wir uns schon die Straße zum berühmtesten Aussichtspunkt der ganzen Insel hoch. Hier tummeln sich die Touristen; kleine Streetcarts verkaufen Snacks, Getränke und Souvenirs. Dennoch kann ich einen Stop am Vista do Rei nur empfehlen, denn der Blick auf die beiden, unterschiedlich gefärbten Zwillingsseen ist ungeschlagen.
Von hier aus geht es wieder bergab, vorbei an den weiteren Aussichtspunkten Miradouro Cerrado das Freiras und Miradouro da Lagoa de Santiago. Letzter ist ein tief im Krater eingebetteter grüner See, umgeben von dichtem Nadelwald. Anders, aber genauso schön.
Bunt gefärbte Zwillingsseen
Bald stehen wir auch schon am Ufer des blauen Lagoa Azul und des grünen Lagoa Verde. Die beiden, wie eine Acht miteinander verbundenen Seen sind nur durch eine schmale steinerne Brücke getrennt.
Zugegeben, von oben sehen die Seen viel beeindruckender aus aber am Lagoa Azul gibt es sogar einen Bootsverleih und im Dorf Sete Cidades wartet das eine oder andere Restaurant auf hungrige Besucher. Wir entscheiden uns für den kleine Picknickplatz am Ufer des Lagoa Verde und verputzen die Reste unseres Frühstücks. Die neugierigen Blicke einer Gruppe weißer Gänse, stören uns dabei nicht.
kleine Märchenstunde - made in Azores
Will man den lokalen Legenden Glauben schenken, so handelt es sich hier um den Schauplatz des tragischen Untergangs eines mächtigen Königreichs mitten im Atlantik.
Die Geschichte besagt, dass die Tochter des, lange kinderlosen Königspaares in den sieben Städten, weit weg von ihren Eltern aufwachsen musste. Andernfalls würde das Reich untergehen.
Als der König aber am Ende seines Lebens stand, konnte er dem Wunsch seine Tochter zu sehen nicht mehr widerstehen und besuchte die Prinzessin. Ein katastrophaler Vulkanausbruch und schwere Erdbeben ließen den sagenumwobenen Kontinent daraufhin untergehen.
Die Azoren und vor allem die beiden Seen von Sete Cidades (auf deutsch: Sieben Städte) sind die letzten Zeugen dieser Katastrophe. Es heißt, der Lagoa Azul hätte seine Farbe vom blauen Hut der Prinzessin erhalten, der Lagoa Verde wiederum von ihren grünen Schuhen.
PONTA DA FERRARIA
Thermalquellen zwischen Lavafelsen
Weiter geht es an die Ostküste, genauer gesagt zum Thermalbad von Ferraria. Das, auf einer ins Meer ragenden Lavazunge liegende Kurhaus mit dem schwefelhaltigen Thermalbecken bietet verschiedene Behandlungen und ein Restaurant.
Unser Ziel sind allerdings die natürlichen Badebecken in der nahegelegenen Bucht. Ähnlich wie auf Terceira hat das Meer an der Ponta da Ferraria kleine Pools aus dem Lavagestein gewaschen. Großer Pluspunkt sind hier allerdings die angenehm warmen Wassertemperaturen, verursacht durch eine Thermalquelle, die sich hier ihren Weg durch das poröse Gestein bahnt und unter der Meeresoberfläche in den Atlantik sprudelt.
Anmerkung am Rande: Aufgrund eines Erdrutsches standen die Beach-Bar und die Sanitäranlagen zum Zeitpunkt unseres Besuches unter Renovierung.
MOSTEIROS
schwarzer Sand und felsige Inseln
Nach einem erfrischenden Bad steuern wir den Sandstrand von Mosteiros an. Nicht um uns nochmal in die Wellen zu stürzen, sondern um im Schatten einer Strandbar ein Bier zu genießen. (Ok, vorher wurde ich noch von einer unerwartet hohen Welle erwischt)
Unter uns der schmale Streifen schwarzen Sandes wo eine Gruppe Pfadfinder etwas unüberlegt ihre Rucksäcke und Badetücher der nahenden Flut überlässt. Vor uns der weite Ozean mit den, dem Ort Mosteiros vorgelagerten Felseninseln.
Wir lauschen der Brandung.
Was für eine Insel!
Nach unserem köstlichen Abendessen im Fischrestaurant Botequim Acoriano in Rabo de Peixe am Tag zuvor, entscheiden wir uns, heute selbst zu kochen. Die kleine Küche unseres Apartments ist dafür voll ausgestattet und der Supermarkt der Kette Sol Mar unweit unserer Unterkunft bietet alles, was wir brauchen.
Na, Lust auf Sao Miguel bekommen? Noch ist der Reisebericht nicht zu Ende. In den nächsten beiden Beiträgen besuchen wir den Kurort Furnas mit seinem berühmten botanischen Garten, baden in Thermalquellen mitten im Wald und besuchen einen wilden Wasserfall.
xoxo
Trish
MEHR ZU UNSEREM
BESUCH AUF DEN AZOREN
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