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Azoren - Sao Miguel Tour 2 - Der Norden

 

Langenscheidt sagt:

 

Salto

 

Wasserfall

 


DER NORDEN SAO MIGUELS

Thermalquellen, Wasserfälle und schwarze Strände

 

Unser zweiter Tag auf der größten Azoreninsel steht ganz im Zeichen des, hierzulande nicht immer kühlen, Nass.

 

Gut ausgerüstet wie immer, mit Badesachen und Wanderschuhen, haben wir heute keine großen Strecken, aber dafür eine Menge Sehenswürdigkeiten vor uns.

 

CALDEIRA VELHA

Magisches Warmbad im Wald

Heiße Quelle - Caldeira Velha - Sao Miguel
Heiße Quelle - Caldeira Velha - Sao Miguel

 

Es empfiehlt sich unser erstes Ziel des Tages entweder frühmorgens oder am späten Abend zu besuchen um dem Touristenandrang zu entgehen. Gesagt getan, stehen wir um kurz nach 9 vor den Toren des Areals von Caldeira Velha. Für € 8,- pro Person erstehen wir zwei Tickets für ein Erlebnis sondergleichen:

 

Mitten im, an einen prähistorischen Dschungel erinnernden Wald, finden wir eine Reihe von Naturbadebecken. Diese haben, wie sollte es auf den Azoren anders sein, angenehme Temperaturen die eher an Badewannen als an versteckte Waldseen erinnern. Während wir zu Hause stundenlang das Hot Tub beheizen müssen, kommt das warme Wasser hier einfach aus dem Boden.

 

Übrigens: Wer sich näher über den Vulkanismus auf der Insel Sao Miguel informieren möchte, kann dies im kleinen Museum mit Shop gerne tun. Wir haben aber etwas anderes vor.

 

Caldeira Velha - Sao Miguel
Caldeira Velha - Sao Miguel

 

Schwaden aus Wasserdampf bahnen sich ihren Weg vorbei an riesigen Baumfarnen, ein Haufen Badeschlapfen liegt am Beckenrand. Wir schmeißen unsere gleich dazu und hüpfen ins wohlig warme Wasser. Wären wir alleine hier, wäre dieser Ort so ziemlich der romantischte auf der Welt, aber auch so lohnt sich der Besuch.

 

Bretterwege führen tiefer in den Wald zu kochend heißen Fumarolen und weiteren Badebecken. Am Ende ergießt sich ein kleiner Wasserfall in einen, von Influenzern bevölkerten Teich. Die Felsen dahinter sind aufgrund des hohen Eisengehalts des Wassers rostrot gefärbt. Ein wunderschöner Kontrast zum satten Grün der Umgebung.

 

Caldeira Velha - Sao Miguel
Caldeira Velha - Sao Miguel

LAGOA DA FOGO

Traumhafter Ausblick vom Pico da Barrosa

 

Bevor wir unser nächstes Ziel ansteuern machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Miradouro am Pico da Barrosa hoch über dem Lagoa do Fogo. Hier, kurz unter dem Gipfel von Sao Miguels zweithöchstem Berg hat man einen tollen Ausblick auf den Einsturzkrater aus dem Jahr 1563

 

Wir sparen uns dem steilen Abstieg zum See und kehren wieder um. 

 

Lagoa da Fogo - Sao Miguel
Lagoa da Fogo - Sao Miguel

CALDEIRAS DA RIBEIRA GRANDE

nostalgisches Kurhaus im verwunschenen Tal

 

Nach einer rumpeligen Fahrt entlang einer gepflasterten, von blühenden Büschen gesäumten Allee, erreichen wir den Ort Caldeiras da Ribeira Grande. Wenige Häuser gruppieren sich hier am ende eines Engen Tals um das alte, aber sanierte Kurhaus aus dem Jahr 1811. Die stark nach Schwefel riechende heiße Quelle wird für die Behandlungen der Gäste auf angenehme Temperaturen herabgekühlt.

 

Wir hatten heute aber schon genug von Wellness und genehmigen uns im Restaurant nebenan schnell einen Espresso und ein leckeres Queijada Törtchen. Frisch gestärkt steuern wir nun zu Fuß unser Ziel an - den Wasserfall Salto Cabrito.

 

Wären wir etwas später hier angekommen, hätten wir den berühmten Cozido - einen im heißen Vulkanboden gegarten Eintopf - kosten können.  Stattdessen beobachten wir nur die Köche des Restaurants und einige Tagesausflügler dabei, wie sie ihre Töpfe in die dampfenden Erdlöcher hinab lassen. Echt schräg.

 

SALTO DO CABRITO

Wanderung zum versteckten Wasserfall

 

Man sollte für den ca. 7,5 km Rundweg zum Wasserfall Salto do Cabrito (Wegnummer PRC 29 SMI auf trails.visitazores.com) ca. 2,5 Stunden einplanen. Wir sparen uns zwar den Abstecher zur Fallstufe des Barragem da Faja do Redondo,  doch ich bin mir sicher, dass wir aufgrund der steigenden Temperaturen und des ständigen Auf und Ab trotzdem genau so lange gebraucht haben.

 

Wir folgen  zuerst ein Stück der Forststraße wo wir einigen Schildern mit einer Warn-Aufschrift begegnen. Es sei nicht sehr klug, sich hier lange aufzuhalten, heißt es. Schnell wird uns auch klar wieso - die Erde dampft, und das nicht zu wenig.

 

Dampfende Erde - Sao Miguel
Dampfende Erde - Sao Miguel

Entlang der Pipeline

 

Der leicht beißende Geruch nach Schwefel begleitet uns noch für eine Weile bis wir auf die alten Rohrleitungen des Wasserkraftwerkes von Salto do Cabrito stoßen. Ab hier folgen wir den gut getarnten grünen Pipelines in den Wald wo sich der Weg wenig später in eine Metallkonstruktion hoch über der Schlucht entwickelt. So manch österreichische Klamm kann sich hier ein Scheibchen abschneiden.

 

Nach einem scheinbar endlosen Abstieg erreichen wir das alte, scheinbar immer noch betriebene Kraftwerk. Neben dem Lärm der Turbinen hören wir aber auch schon das Tosen des Wasserfalls. Das eigentliche Ziel dieser Wanderung.

 

Jetzt im Sommer ist er zwar sicherlich nicht in seiner Bestform, aber die, über mehrer Stufen herabfallende Kaskade ist dennoch sehr beeindruckend.

 

Abkühlung am Wasserfall

 

Wir kühlen kurz unsere Zehen im eiskalten Wasser (ja auch sowas gibt’s auf den Azoren) und machen uns auf den Rückweg. Der ist leider nicht ganz so aufregend und führt uns durch eine landwirtschaftlich geprägte Gegend mit Feldern und noch mehr Pipelines.

 

Der letzte anstrengende Anstieg entlang der gepflasterten Allee Richtung Ribeira Grande ist dann auch noch aber auch schnell geschafft.

 

PRAIA DE SANTA BARBARA

Badepause am schwarzen Strand

 

Zeit für ein spätes Mittagessen? Finden wir auch und steuern gleich den schönen schwarzen Sandstrand vor Ribeira Grande an. Der Praia de Santa Barbara erfreut sich großer Beliebtheit bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen. Die gut besuchte Tuka Tula Bar hat sogar jetzt noch eine lange Warteliste für einen Tisch. Wir hinterlassen dennoch unsere Namen und stillen unseren Durst erstmal mit einem Bier.

 

Wenig später schaufeln wir auch schon hungrig köstliche Nudeln und einen exquisiten Thunfischburger in uns hinein. Fast schon zu viel um sich anschließend in die hohen Wellen zu stürzen. Aber hey, wann bekommen wir denn sonst die Gelegenheit dazu?

 

TROMBA DO ELEFANTE

Walfängerausguck mit Felsentor

 

Vor unserer Rückkehr in die Unterkunft beschließen wir noch einen kurzen Abstecher entlang der Nordküste nach Osten zu machen. Wir waren diese Strecke zwar gestern schon abgefahren, hatten aufgrund der aufziehenden Wolken aber beschlossen ein anderes Mal zurückzukehren und den Aussichtspunkt nahe des ehemaligen Walfängerhafens Capelas zu besuchen.

 

Von hier aus hat man einen tollen Blick auf das Felsentor, dessen Form ein bisschen an einen Elefanten mit seinem Rüssel im Meer erinnert. Der entsprechende Name “Tromba do Elefante” passt perfekt.

 

Jetzt aber zurück ins Apartment - Morgen ist auch noch ein Tag und wir haben viel vor.

 




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patricia.muehlbacher@googlemail.com