Der Duden sagt:
mediterran
dem Mittelmeerraum angehörend, eigen
Die Uhr tickt. Und das nicht nur weil ich mich mit meinen Berichten langsam dem Ende des Roadtrips durch Slowenien nähere.
Nein – der nächste Urlaub steht nämlich schon vor der Tür und verlangt mit lauter Stimme und wilden Gesten eingelassen zu werden.
Es geht natürlich nach Italien. Genauer gesagt an den wunderschönen Gardasee, der mit seiner alpinen Landschaft im Norden und den mediterranen Ortschaften im Süden wieder alles bietet, was ich so liebe. (Da hat der Lago di Garda mit Slowenien viel gemeinsam, wenn ich so drüber nachdenke…)
Vorher aber noch ein kurzer Abstecher ins Nachbarland:
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Dieser Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, da von mir besuchte Orte, Hotels, Restaurants etc. erwähnt werden. Mögliche Marken-Erkennung in Fotos.
Alle diese Nennungen erfolgen unbezahlt.
PIRAN & DIE SLOWENISCHE KÜSTE
Weißes Gold & Adriatische Perlen
In den Salinen von Secovlje
ein Schachbrett aus Salzbecken
Der heutige Trip führt uns ca. 90 Kilometer gen Süden – genauer gesagt schnurstracks Richtung Mittelmeer. Denn auch wenn der Küstenabschnitt Sloweniens nur 46,6 km lang ist, findet man hier alles, was man sich von einem Urlaub an der istrischen Adria erwartet.
Pflichtprogramm ist dabei ein Besuch in den Salinen von Secovlje, wo die wertvolle Speisewürze seit mehreren hundert Jahren und mit großem Aufwand aus dem Meer gewonnen wird. Tatsächlich handelt es sich sogar um die letzte, traditionelle Salzgewinnungsstätte weit und breit, was die € 7,- Eintritt auf jeden Fall rechtfertigt.
Mit dem Ticket hat man Zutritt zu den beiden Teilen der Saline – Lera im Norden, wo immer noch Salz produziert wird, und Fontanigge im Süden direkt an der kroatischen Grenze. Letzterer wurde seit der Schließung in den 60er Jahren von derNatur zurückerobert und ist der perfekte Ort für Vogelbeobachtungen und Naturliebhaber.
Da Phil aber seine Geldbörse und somit auch seinen Personalausweis vergessen hat, bleiben wir lieber auf der sicheren Seite – weiter weg von der Grenze und den damit einhergehenden Kontrollen.
Lera ist aber nicht nur das Zentrum der slowenischen Meersalzgewinnung, sondern auch Standort eines Thalasso Spa, in dem man sich mit Salzbehandlungen verwöhnen lassen kann. Bei den hier herrschenden Temperaturen, die durch die glitzernde Wasseroberfläche scheinbar noch verstärkt werden, denkt aber keiner an einen Thermenbesuch.
der Salzblume auf der Spur
Stattdessen folgen wir dem ausgeschilderten Besucherweg entlang exakt abgesteckter Salzecken. Ein paar wenige Arbeiter sind noch mit den letzten Tätigkeiten des Tages beschäftigt, doch danach wird sinnvollerweise Siesta gemacht.
Den gefiederten Bewohnern scheint die Hitze allerdings nichts auszumachen. Scharen von Seidenreihern und Stelzenläufern schnabulieren eifrig in den flachen Gewässern. Auf dem Speiseplan stehen Salzkrebschen.
Wir sind allerdings an anderen kulinarischen Köstlichkeiten interessiert – dem Fleur de Sel. Die Salzblume, also die oberste und als erstes geerntete Salzschicht ist besonders reich an Mineralien und eignet sich perfekt als Tafelsalz. Kaufen kann man es hübsch abgepackt im Laden auf halbem Weg zum Besucherzentrum.
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und schwupps sind ein paar Gläser der hübschen Flocken, eine Portion Salzpeeling mit mediterranen Kräutern und eine Tafel Salz-Schoki meins.
Letztere lässt meine Geschmacksknospen den Macarena tanzen. Total schräg aber irgendwie kann man nicht aufhören, wenn man mal angefangen hat.
Später im Besucherzentrum mit (zugegeben etwas niedriger) Aussichtsplattform bekommen wir noch die Gelegenheit, uns im Detail über die, teilweise leicht mittelalterliche Salzherstellung zu informieren. Phil kann außerdem nicht anders als beim Ausgang noch einen 5 Kilo Sack Kochsalz mitzunehmen.
TIPP:
Auch wenn man die Salinen am Vormittag besucht, sollte man die hier herrschenden Temperaturen nicht unterschätzen. Daher gilt: Immer genug zu Trinken mitnehmen und sich mit Kopfbedeckung und
Sonnencreme ausrüsten. Auch festes Schuhwerk ist empfehlenswert, aber kein Muss.
Ach ja - und den Ausweis nicht vergessen. ;p
Dolce Vita in Piran
ein Stück Venedig in Slowenien
So eine Wanderung durch die Salinen macht schon hungrig. Was für ein Glück, dass unser nächstes Ziel quasi gleich ums Eck liegt. Womit wir aber nicht gerechnet hatten, war der übermäßige Ansturm an Besuchern mit dem gleichen Ziel: die unheimlich romantische Altstadt von Piran.
Wunderschön kitschig auf einer, ins Meer hinausragenden Halbinsel gelegen, ist es nicht so leicht, sich ins Straßengewirr der ehemals zu Venedig gehörenden Küstenstadt zu stürzen. Parkplatzmangel zwingt uns dazu, etwas außerhalb im Parkhaus Fornace südlich des Hafenbeckens zu parken.
Vorbei an, auf betonierten „Ständen“ aufgereihten Sonnenhungrigen nähern wir uns also dem mediterranem Charme der engen Gassen und bunten Fassaden. Immer mit dabei: die Lust auf fangfrische Meeresfrüchte und südländisches Lebensgefühl.
In der Gostilna Park gegenüber des wohl größten Oleanders den ich je gesehen habe, werden wir fündig. Kalamari vom Grill für mich und Cevapcici für Phil. Dazu hausgemachte Limonade. Eine Erfrischung, die bei der Mittagshitze auch dringend notwendig ist.
Frisch gestärkt folgen wir nun der Küstenlinie des, unter Denkmalschutz stehenden Ortskerns. Eine Uferpromenade, die hält was sie verspricht: Cafés und Restaurants mit bunten Markisen und Sonnenschirmen reihen sich entlang des Weges zum Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel – der Punta.
Sloweniens Küste verzaubert
Vorher aber noch ein Abstecher zum Herzstück Pirans.
Der Tartini-Platz mit dem Kirchenhügel der Georgskathedrale im Hintergrund erinnert nicht nur optisch an den Markusplatz in Venedig. Getrocknete Kräuter zieren die Fensterläden; eine Teihe dunkelroter Schürzen trocknet auf einer Wäscheleine vor einem Restaurant; die Fassaden ehemaliger Palazzi bilden einen krassen Kontrast zum gleißend hellen Pflaster.
Der italienische Einfluss ist eindeutig nicht nur an den zweisprachigen Straßenschildern der Umgebung erkennbar.
So schön die pastellfarbenen Häuser und die, vom Mittelmeer geprägte Patina auch sind – man hat Piran nicht wirklich gesehen, solange man nicht von oben auf die Landzunge herabgeblickt hat. Der Aufstieg zum Aussichtspunkt an der Stadtmauer ist bei diesen Temperaturen zwar nichts für Zimperliche, aber von Nichts kommt halt auch Nichts.
Hier, zwischen den mittelalterlichen Zinnen der Verteidigungstürme wird mir die Schönheit Pirans erst richtig bewusst. Rostrote Ziegeldächer und Kirchtürme prägen die Skyline und ein einsames Motorboot hinterlässt seine Spuren im dunkelblauen Mittelmeer.
Ein Ort zum Träumen. Ein Ort um sich treiben zu lassen.
Meer oder Mond?
Warum nicht beides?
Treiben lassen klingt gut, denken wir, und steuern nach unserer Rückkehr zum Parkhaus mit dem kostenlosen Shuttle vom Tartini Platz aus den nächsten „Strand“ in Portoroz an.
Der Rosenhafen ist zwar bei weitem nicht so idyllisch, aber dafür auch weniger überlaufen und schon bald liege ich auf dem Rücken im Salzwasser.
Ein paar dunkle Gewitterwolken später, kehren wir zu unserer Unterkunft im Landesinneren zurück und bereiten unser Fotoequipment auf das Event des Abends vor:
Die totale Mondfinsternis in Kombination mit einem Gastauftritt unseres Nachbarplaneten Mars.
Du willst wissen, was ich am siebten Tag meines slowenischen Road Trips erleben durfte?
Im nächsten Beitrag geht's weiter!
xoxo
Trish
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