Der Duden sagt:
Naturschauspiel, das
Eindrucksvolles Naturereignis
Wer vor hat, seinen Urlaub im nordwestlichen Slowenien zu verbringen, sollte eine gewisse Leidenschaft für die Berge, wilde & stille Gewässer und wunderschöne Natur mitbringen. Obwohl man hier sicherlich auch einen erholsamen Badeurlaub erleben kann, steht in Bled und der unmittelbaren Umgebung alles im Zeichen des Aktivurlaubers.
Wenn uns Philipps Schrittzähler nicht belogen hat, so können wir mit Stolz behaupten, jeden Tag mindestens 8 Kilometer zu Fuß zurückgelegt zu haben.
So auch an unserem dritten Tag des diesjährigen Slovenian Roadtrips:
Auch heute läutet der Wecker wieder in aller Früh.
Dieses Mal aber nicht, um noch die Gelegenheit zu haben, einen Wasserfall beim besten Licht zu fotografieren. Nein – heute hat die Morgenstund aus anderen Gründen Gold im Mund – denn das von uns angepeilte Ziel steht auch auf bei so mancher Rundreise und Tagesausflügen aus der Hauptstadt Ljubljana auf der Agenda.
Deshalb – raus aus den Federn!
* Werbung
Dieser Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, da von mir besuchte Orte, Hotels, Restaurants etc. erwähnt werden. Mögliche Marken-Erkennung in Fotos.
Alle diese Nennungen erfolgen unbezahlt.
KLAMM ... HEIMLICH?
oder doch berühmt und gut besucht?
Vintgar Gorje
die Vintgar Klam
Obwohl unser Plan, die tief ausgeschnittene Schlucht des Flusses Radovna 4 Kilometer nördlich von Bled in aller Ruhe zu besichtigen nach hinten losgeht, können wir uns doch noch etwas freier bewegen.
Das berühmte Naturschauspiel wird nämlich täglich um 10:00 von Bled aus mit dem Bus angefahren, was ganze Menschentrauben nach sich zieht. Dann macht der Besuch der Klamm zwischen den Bergen Hom und Borst keinen Spaß mehr, da sich die meisten dafür entscheiden, den gleichen Weg durch den Canyon wieder zurückzumarschieren.
Der, teilweise sehr spektakuläre Plankenweg ist zwar gut ausgebaut, aber der Gegenverkehr wurde bei der Planung wohl nicht berücksichtigt.
Das ist schon ein bisschen eigenartig, denn grundsätzlich gibt es zwei Parkplätze - einen am Beginn und einem am Ende der Klamm – von wo aus man die 1600 Meter zwischen dicht zusammenschießenden Felswänden zurücklegen kann.
Zugegeben, ich habe bereits, sowohl in Kanada als auch in Österreich und Bayern schönere Klammen besucht (Stichwort Bärenschützklamm oder Almbachklamm), aber verpassen sollte man die Vintgar Gorje dennoch nicht:
Stromschnelle folgt auf Stromschnelle.
Hie und da blitzt ein ruhiges, smaragdgrünes Becken zwischen den Steilwänden hervor. Das Wasser ist so unglaublich glasklar, dass es einem schwer fällt nicht sofort einzutauchen. Ein paar Forellen sind uns aber schon zuvorgekommen. Sie sonnen sich in den seltenen Sonnenstrahlen der Schlucht an dessen Ende ein mächtiger, aber antik wirkender Staudamm mit Brücke zum meistfotografierten Bauwerk des Tages wird.
Retour übers Hinterland
Um dem Besucherstrom beim Rückweg zu entgehen, empfiehlt sich die Alternativroute vom Holzhaus am Ende der Klamm Richtung Katarina & Bled.
Was zuerst nach einem langweiligen und etwas steilen Waldweg aussieht entwickelt sich schnell zu einer aussichtsreichen Wanderung durch Wildblumenwiesen und Kuhweiden. Das sich bietende Bergpanorama ist für uns Österreicher zwar nichts Neues, aber die Stille und Idylle ist dennoch ein erholsamer Kontrast zum tosenden Wasser und den Selfie Armeen in der Klamm.
Am höchsten Punkt auf 634 Metern angekommen, gönnen wir uns im Lokal gegenüber der pittoresken Wallfahrtskirche eine kühle Erfrischung. Danach geht’s, immer den Schildern Richtung Parkplatz folgend wieder zurück.
Schlussendlich landen wir in der Gostilna Vintgar, denn eine Wanderung wie diese will auch mit kulinarisch passenden Gerichten belohnt werden.
Der Fisch kommt hier frisch aus dem Fluss auf den Teller. Dazu gibt es Salat und Kräuter aus dem restauranteigenen Garten. Sehr lecker.
Chillen wie die Profis
Kanu Tour am Bohinjsko Jezero
Den für den Nachmittag geplanten Ausflug auf die Marieninsel im Bleder See tauschen wir nach dieser stark besuchten Sehenswürdigkeit spontan gegen etwas Ruhe und Erholung in Bohinj.
Das bedeutet zwar, dass wir wieder die ca. 30 Kilometer nach Ribcev Laz zurücklegen müssen, aber dafür sind die Mietpreise für Ruderboote aller Art um einiges günstiger. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir an diesem heißen Sommernachmittag eine einsame Badebucht ergattern um einiges größer.
Mit Badesachen und Bierdosen einer der beiden größeren slowenischen Brauereien (Lasko und Union) im Gepäck kennen wir schon unser Ziel – den Bootsverleih gleich neben der hübsch anzusehenden steinernen Brücke, die den Übergang des Sees in den Gebirgsfluss Sava Bohinjka markiert.
Das Gefährt unserer Wahl: ein grasgrünes Kanu.
Nach meinem ersten Ruder-Erlebnis in Form eines Kajak Ausfluges am Chiemsee vor 2 Wochen, bin ich natürlich voll aus dem Häuschen. Ein Kanu hat zwar nur einfaches statt eines doppelten Paddels, aber die Geschwindigkeit mit der wir das gegenüberliegende Seeufer ansteuern kann sich dennoch sehen lassen.
Eile ist auch geboten, denn die meisten schönen Badebuchten des kristallklaren Sees sind bereits belegt. Es gilt also, eine Stelle zu finden, die nur vom Wasser aus erreichbar ist.
Die Suche dauert nicht allzu lange und schon stürzen wir uns in die, erstaunlich warmen aber dennoch erfrischenden Fluten. Zwischen neugierigen Fischen, flachen Kieselsteinen und dem Kanu verbringen wir einen erholsamen Nachmittag.
Wäre da nicht der, aufgrund schwerer Arme und der unbarmherzigen Sommersonne etwas anstrengende Rückweg. Dass ich mich da hin und wieder entspannt zurücklehne und das angeblich stärkere Geschlecht alleine rudern lasse, versteht sich ja von selbst.
Am Ende schenkt uns der Meister der Boote auch die überzogene Viertelstunde und wir zahlen nur 15 Euro für 2 Stunden und 15 Minuten. Super Sweet.
Du willst wissen, was ich am vierten Tag meines slowenischen Road Trips erleben durfte?
Im nächsten Beitrag geht's weiter!
xoxo
Trish
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